Ein CMS erfordert Wartung
Dateibasierte Webseiten erfordern außer inhaltlichen Änderungen keine weitere Pflege. Wenn sich inhaltlich nichts ändert, können die Seiten über Jahre sich selbst überlassen bleiben. Ein CMS jedoch erfordert Aktualisierungen, auch wenn an den Seiten selbst nichts geändert wird. Der Aufwand dafür ist unterschiedlich und in vielen Fällen gering, sollte aber bei der Entscheidung für oder gegen ein CMS in Betracht gezogen werden.
CMS sind umfangreiche Software-Pakete und bestehen teilweise aus mehr als 10000 einzelnen Dateien. Der Umfang vergrößert sich noch dadurch, dass CMS in der Regel modular aufgebaut sind und mit Plugins um zusätzliche Funktionen erweitert werden. Die Systeme befinden sich in ständiger Entwicklung und werden daher, wie fast jede Software, immer wieder aktualisiert.
Optionale Aktualisierungen
Die meisten Aktualisierungen eines CMS beseitigen kleinere Fehler und/oder führen neue und verbesserte Funktionen ein. Diese Updates sind nicht zwingend erforderlich, sondern nur, wenn es mit einer Funktion Probleme gab oder wenn man die neuen Funktionen nutzen will. Ansonsten kann das CMS weiter in der bestehenden Version betrieben werden.
Zwingend erforderliche Aktualisierungen
Von Zeit zu Zeit ist es jedoch zwingend erforderlich, das CMS auf den neuesten Stand zu bringen, vor allem dann, wenn im System Sicherheitslücken entdeckt werden. In aktuellen Versionen werden diese geschlossen und man kommt nicht umhin, sein CMS auf die neueste Version zu aktualisieren.
Automatische Aktualisierung
Die meisten CMS lassen sich automatisch aktualisieren, zum Beispiel durch Klick auf einen Button, der erscheint, wenn eine neue Version des CMS verfügbar ist. Meistens funktioniert das problemlos, aber nicht immer. Das CMS bietet zwar einen Button für die Aktualisierung an, aber keinen Button, der nach einem gescheiterten Update die letzte funktionierende Version wieder einrichtet. Für eine eventuelle Wiederherstellung nach gescheitertem Update muss man also selbst sorgen. Trotz automatischer Aktualisierung wird man also manuell eingreifen müssen und zumindest ein Backup der aktuellen Version erstellen.
Fehlgeschlagene Aktualisierungen
Aktualisierungen verlaufen meistens reibungslos. Es können aber auch Fehler auftreten und das System in einem instabilen Zustand hinterlassen. Die Website wird dann nicht mehr korrekt angezeigt oder Funktionen stehen nicht mehr zur Verfügung. Hauptsächlich drei Ursachen sind für gescheiterte Aktualisierungen verantwortlich.
Plugins
Oft werden in Content Management Systemen Erweiterungen verwendet, die nicht vom gleichen Anbieter kommen wie das Kernsystem. In manchen Fällen sind die Erweiterungen (noch) nicht auf die Aktualisierungen des Kernsystems abgestimmt und funktionieren dann nicht mehr einwandfrei.
Versionssprünge
Aktualisierungen von einer CMS-Version zur nächsten funktionieren in der Regel problemlos. Wenn man nur die unbedingt erforderlichen Updates installiert, wird man aber Versionen überspringen. Manchmal ist der Versionssprung zu groß und von der vorhandenen Version kann nicht direkt zur aktuellen aktualisiert werden. Man wird dann im Nachhinein die ausgelassenen Versionen installieren müssen.
Änderungen der Softwareanforderungen
Gelegentlich erfordern modernisierte CMS-Versionen eine aktuellere Software-Umgebung auf dem Server. Normalerweise stellen Provider immer die aktuellste Serversoftware bereit, so dass hier nur selten Probleme auftreten. Eher steht man vor dem Problem, dass man das CMS aktualisieren muss, weil der Provider eine ältere Serversoftware nicht mehr unterstützt, die das ältere CMS aber braucht.
Wartungsaufwand einkalkulieren
Auch wenn Aktualisierungen in den meisten Fällen ohne Probleme funktionieren und weitgehend automatisiert sind, bleibt doch ein Restaufwand. Updates werden per Mausklick erledigt, aber irgendjemand muss für die Klicks zuständig sein, und selbst wenn Updates völlig automatisiert im Hintergrund verlaufen, sollte jemand überprüfen, ob nicht doch Fehler aufgetreten sind. In jedem Fall sollte die Thematik der Aktualisierung bei der Entscheidung für ein CMS berücksichtigt werden.